Pressemitteilung
Beratungsstellen im Kreis Kleve – Am Puls der Zeit für vertrauliche Geburt und Frauen in Not
Kleve, 07.11.2024
Foto der Beraterinnen im Anhang (v.l.n.r.)
Christina Pellen (SkF), Frauke Bonn (Diakonisches Werk), Nicole Saat (AWO), Daniela Behnke (donumvitae)
Seit 10 Jahren bieten die Schwangerschaftsberatungsstellen im Kreis Kleve umfassende Unterstützung und Begleitung für Frauen, die in schwierigen Lebenssituationen eine vertrauliche Geburt in Erwägung ziehen. Mit großem Engagement arbeiten die lokalen Einrichtungen Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Kleve e.V. (AWO), das Diakonische Werk des Kirchenkreis Wesel, donumvitae Verband Unterer Niederrhein e.V. und der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. im Kreis Kleve (SkF) daran, betroffenen Frauen Beratung und Hilfe anzubieten – individuell, anonym und auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnitten. Sie sind kompetenter Ansprechpartner während des Verfahrens zur vertraulichen Geburt und in der Zeit danach. Eine enge unverzichtbare Zusammenarbeit findet mit den Adoptionsvermittlungsstellen des SkF und des Kreis Kleve sowie den Sozialdiensten der Krankenhäuser und den Jugendämtern statt.
Die vertrauliche Geburt, die 2014 gesetzlich verankert wurde (SchwHiAusbauG), hat seither auch im Kreis Kleve dazu beigetragen, dass Frauen in Not ein sicheres Umfeld finden. Sie garantiert Anonymität und Vertraulichkeit für die Mutter und ermöglicht Kindern nach 16 Jahren zugleich das Finden ihrer Identität, indem sie Kenntnis ihrer Abstammung erhalten können. „Wir sehen uns als ersten Ansprechpartner für Frauen, die sich in einer aussichtslosen Lage befinden“ erklärt Christina Pellen vom SkF. „Unser Ziel ist es, ihnen den Weg aus der Krise zu zeigen und gleichzeitig das Wohl des Kindes zu sichern. Denn Frauen, die ihre Schwangerschaft geheim halten (wollen), brauchen niedrigschwellige Hilfe und Unterstützung.“
Hilfe am Puls der Zeit
Die Beratungsstellen in Kleve haben sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich weiterentwickelt, um den Bedürfnissen der Frauen in der Region gerecht zu werden. Neben persönlichen Beratungsgesprächen bieten sie heute auch digitale Beratungsformate an, die es ratsuchenden Frauen, Paaren, Familien ermöglichen, flexibel und anonym Hilfe zu suchen. Der Einsatz von Online-Beratung und Videosprechstunden hat die Reichweite der Angebote erweitert, was insbesondere in ländlichen Gebieten wie dem Kreis Kleve einen großen Vorteil darstellt.
Individuelle Beratung für jede Lebenssituation
Die Themen, mit denen Ratsuchende in die Beratungsstellen kommen, sind vielfältig: ungeplante Schwangerschaften, familiäre Konflikte, finanzielle Sorgen oder Gewalt in der Partnerschaft. Für die Beraterinnen ist es entscheidend, jede Frau, jedes Paar mit ihren individuellen Bedürfnissen ernst zu nehmen.
Im Fall der vertraulichen Geburt stehen sie den Frauen vom ersten Gespräch über die medizinische Begleitung bis hin zur rechtlichen Unterstützung zur Seite. Das Kind kommt bei einer vertraulichen Geburt medizinisch und sozial betreut auf die Welt. Nach der Geburt kümmert sich das Jugendamt: Das Kind erhält einen Vormund und ein Adoptionsverfahren wird eingeleitet. Die elterliche Sorge ruht.
„Wir sind stolz darauf, dass unser Team immer am Puls der Zeit arbeitet. Besonders in einer Zeit, in der viele Frauen durch äußere Umstände in Not geraten, müssen wir flexibel und modern reagieren. Die vertrauliche Geburt ist dafür ein starkes Beispiel, wie wir Frauen in Ausnahmesituationen helfen können,“ so Nicole Saat von der AWO.
Aufklärung und Prävention als Zukunftsaufgabe
Ein weiterer Fokus der Klever Beratungsstellen liegt auf der Aufklärung junger Menschen. Mit Präventionsprogrammen an Schulen und in sozialen Einrichtungen wird frühzeitig sensibilisiert, um Notlagen zu vermeiden. Die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern und Behörden ist dabei unerlässlich, um die Angebote weiter auszubauen und bekannter zu machen.
Arbeitsgemeinschaft der Verbände der Freien Wohlfahrtspflege im Kreis Wesel
Pressemeldung
Moers, 08.11.2024
Wohlfahrtsverbände und Politik im Dialog:
Austauschtreffen zu geplanten Sozialkürzungen – Warnung vor Abbau des Sozialstaates
Moers, 07.11.24 Die vorliegenden Haushaltsentwürfe des Bundes und Landes NRW für 2025 enthalten weitreichende und schwerwiegende Kürzungen im sozialen Bereich wie noch nie zuvor.
Die Sparvorhaben der Bundes- und der Landesregierung gefährden insbesondere das zivilgesellschaftliche Engagement in Deutschland und zahlreiche gesellschaftspolitische Programme: Kürzungen sind unter anderem bei den Freiwilligendiensten, in der Demokratieförderung und in der Kinder- und Jugendarbeit vorgesehen. Daneben sind beispielsweise Maßnahmen zur Armutsbekämpfung und für sozialen Zusammenhalt, die Familienbildung und –beratung, die Verbraucher- und Schuldnerberatung, die Aids- und Suchthilfe, Leistungen im Bereich der Altenhilfe und Pflege und Projekte für Menschen mit Behinderung betroffen. Der Schutz vor Gewalt von Frauen sowie entsprechende Unterstützungssysteme sollen ebenfalls zurückgefahren bzw. der dringend notwendige Ausbau von Präventions- und Schutzangeboten zurückgestellt werden. Signifikante Kürzungen sind auch in den Bereichen Flucht, Migration und Integration sowie und der Eingliederung in Arbeit und beim Bürgergeld geplant.
Die Haushaltsplanungen des Bundes und Landes wirken sich auch auf die kommunalen Haushalte und ihre Sozialplanungen aus.
Die Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände (AGW) im Kreis Wesel ist zutiefst besorgt über den in Teilen bereits erkennbaren Abbau des Sozialstaates und hat deshalb alle Bundestags- und Landtagsabgeordneten aus dem Kreis Wesel sowie den Landrat, Ingo Brohl, zu einem Gespräch eingeladen. Ziel des Treffens war es, die möglichen Auswirkungen der Sparpläne auf die soziale Infrastruktur und die Angebote im Kreis Wesel vor Ort aufzuzeigen und die Abgeordeneten aufzufordern, sich in den kommenden Haushaltsberatungen für eine Kurskorrektur einzusetzen.
„Es ist wichtig, dass wir gemeinsam die Probleme aufzeigen, die Menschen in unserer Region direkt betreffen – von der Kita über Jugendarbeit über die Pflege bis hin zu Beratungsdiensten,“ betonte Andreas Fateh, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtspflege Kreis Wesel. „Wir hoffen, dass dieses Gespräch zu der Erkenntnis führt, dass die Finanzierung der sozialen Arbeit als Investition in die Zukunft und den gesellschaftlichen Zusammenhalt weiterhin gesichert werden muss um die dringend benötigten sozialen Angebote auch weiterhin aufrechtzuerhalten.“
Alle Vertreter*innen der Wohlfahrtsverbände Kreis Wesel betonen dabei die Dringlichkeit der Situation: „Es geht nicht nur um Zahlen und Budgets, sondern um Menschen, die auf diese Unterstützung angewiesen sind. Die Kürzungen gefährden nicht nur Arbeitsplätze, sondern vor allem die Lebensqualität vieler Bürger*innen und den Zusammenhalt in der Gesellschaft hier im Kreis”.
Der Einladung gefolgt waren die Bundestagsabgeordneten Jan Dieren (SPD) und Ulla Schauws (Bündnis 90/Die Grünen), der Landtagsabgeordnete René Schneider (SPD) und der Landrat des Kreises Wesel Ingo Brohl. Die anwesenden Landtags- und Bundestagsabgeordneten zeigten Verständnis für die Anliegen der Wohlfahrtsverbände und nahmen die besorgniserregenden Berichte über finanzielle Engpässe und die möglichen Folgen für Bürger*innen in ihren Wahlkreisen sehr ernst. Der Landrat unterstützte die Forderung nach nachhaltigen Lösungen, um das soziale Netz im Kreis Wesel auch zukünftig zu sichern.
Ein zentrales Thema war die Frage, wie die notwendige Finanzierung der sozialen Angebote langfristig gesichert werden kann und welche Rolle Bund, Land und kommunale Ebene dabei übernehmen müssen. Es wurden erste Ansätze diskutiert, wie die politischen Entscheidungsträger sich für eine bedarfsgerechte Förderung der sozialen Strukturen im Kreis einsetzen können.
Die Wohlfahrtsverbände und die politischen Vertreter vereinbarten, den Dialog zu verstetigen und das Austauschformat im kommenden Jahr fortzuführen. Ziel ist es, gemeinsam an Lösungen zu sozialen Bedarfslagen zu arbeiten und die sozialen Angebote im Kreis Wesel auch langfristig abzusichern.
Aufruf zur Demonstration am 13.11.2024
Um gegen die Kürzungen im sozialen Bereich öffentlich zu protestieren, ruft die Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtspflege im Kreis Wesel zur Teilnahme an einer Kundgebung der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege NRW am 13. November 2024 um 12:05 Uhr auf den linksrheinischen Rheinwiesen (zwischen Rheinknie-Brücke und Oberkasseler Brücke) in Düsseldorf auf. Ziel der Demonstration ist es, ein klares Signal an alle politischen Entscheidungsträger*innen zu senden, dass soziale Dienste und Einrichtungen nicht weiter geschwächt werden dürfen, sondern dringend Unterstützung benötigen. „Unsere Botschaft an die Politik ist deutlich: Soziale Angebote sind kein Luxus, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Gesellschaft“, so die Vertreter*innen der Wohlfahrtsverbände Kreis Wesel abschließend.
Das ist die AG Wohlfahrt Kreis Wesel
Zur Arbeitsgemeinschaft Wohlfahrt Kreis Wesel gehören neben dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Kreis Wesel, Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Wesel e.V., der Caritasverband für die Dekanate Dinslaken und Wesel e.V., der Caritasverband Moers-Xanten e.V., das Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Dinslaken-Voerde-Hünxe e.V., das Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Niederrhein e.V., das Diakonisches Werk Kirchenkreis Dinslaken, das Diakonisches Werk Kirchenkreis Wesel, die Grafschafter Diakonie gGmbH – Diakonisches Werk Kirchenkreis Moers.
Die AG Wohlfahrt steht an der Seite der Bedürftigen dieser Gesellschaft und tritt für sie ein. Die AG Wohlfahrt bezieht Stellung unter anderem durch Gespräche mit der Politik im Kreis Wesel, der Kreisverwaltung und durch Information der Öffentlichkeit über Medienorgane im Kreis Wesel.
Mitglieder der AG Wohlfahrt sind zusammen der größte Arbeitgeber der Region im sozialen Sektor. Zu den Mitarbeitenden zählen Pflegefachkräfte, Ärzt*innen, Erzieher*innen, Sozialpädogog*innen, Hauswirtschafter*innen, Mitarbeitende in der Verwaltung und ganz viele andere Professionen. Sie sorgen dafür, dass Pflegebedürftige, kranke Menschen, Menschen mit Behinderungen und Ratsuchende mit vielerlei Problemen Unterstützung erfahren.
Bildunterschrift: Sprecher der AGW Kreis Wesel, Andreas Fateh
AGW Kreis Wesel
c/o Paritätischer Wohlfahrtsverband NRW Rückfragen an:
Kreisgruppe Wesel Andreas Fateh
Hanns-Albeck-Platz 2, 47441 Moers Tel.: 02841 90 000
www.wesel.paritaet-nrw.org E-Mail:
Sie unterstützen einen anderen Menschen – wir unterstützen Sie
Sie sind vom zuständigen Amtsgericht zum ehrenamtlichen rechtlichen Betreuer bestellt worden. Damit übernehmen Sie ein interessantes, vielfältiges und wichtiges Ehrenamt.
Bei der Ausübung dieses Ehrenamtes unterstützen wir Sie gerne.
Neben dem Führen von rechtlichen Betreuungen, schulen und begleiten wir ehrenamtliche Betreuer.
Unser Angebot für Sie:
- Wir bieten Ihnen ein ausführliches Erstgespräch an
- Wir unterstützen Sie bei auftretenden Schwierigkeiten innerhalb der Betreuungsführung
- Wir informieren Sie kontinuierlich zum Thema rechtliche Betreuung
- Wir bieten qualifizierte Fortbildungen an
- Wir organisieren einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch mit anderen
ehrenamtlichen Betreuern - Ihre ehrenamtliche Tätigkeit ist im Rahmen der Vereinsanbindung haftpflichtversichert
Unser Angebot richtet sich ebenfalls an Personen, die Bevollmächtigte im Rahmen
einer umfassenden Vorsorgevollmacht sind!
Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf !
Diakonisches Werk Wesel – Betreuungsverein
Jasmin Schlümer
Korbmacherstraße 12 – 14 in 46483 Wesel
Telefon: 0281 / 156 233 oder 0176 55 08 56 07
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Gemeinsam statt einsam- werde Teil unserer Gemeinschaft
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- Kostenfrei
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Unsere Termine:
Freitags am 08.11.24, 22.11.24, 29.11.24, 13.12.24 jeweils um 10 Uhr bei uns im Haus
Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf!
Diakonisches Werk Wesel
Korbmacherstraße 12
416483 Wesel
Lisa Wissen, Tel. 0156- 500 52 64,
Elke Ruppert Borgmann, Tel. 0176- 550 85 605